BEHANDLUNG

Wurzelspitzen-resektion

Mit einer Wurzelspitzenresektion lässt sich ein kranker Zahn retten, dessen Zahnwurzelspitze entzündet ist und bei dem eine Wurzelkanalrevision – auch bekannt als klassische Wurzelbehandlung – nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat.

Wurzelbehandlungen sind heutzutage dank der elektronischen Längenmessung sehr erfolgreich. Trotzdem kann es zu einer erneuten Entzündung der Zahnwurzel kommen, zum Beispiel wenn eine Füllung undicht ist oder wenn Ihre Wurzelkanalanatomie sehr komplex ist. Ist bereits abzusehen, dass eine Revisionsbehandlung nicht zum gewünschten Erfolg führen wird, kann die Wurzelspitzenresektion die bessere Wahl sein. Auch bei einer Zyste an der Zahnwurzel oder einer Wurzelfraktur im unteren Ende der Zahnwurzel führen wir in unserer Praxis in München Wurzelspitzenresektionen durch, um so viel natürliche Zahnsubstanz wie möglich zu erhalten.

Die letzte Rettung kranker Zähne


SCHMERZEN

Wie schmerzhaft ist die Behandlung?

Wir führen die Wurzelspitzenresektion in unserer Praxis mit Lupenbrille oder Mikroskop durch. Die Behandlung ist schmerzfrei, da wir das das gesamte Operationsgebiet mit einem Lokalanästhetikum betäuben. 

Haben Sie Angst vor der Behandlung? Sprechen Sie mit uns! Wir führen Wurzelspitzenresektionen auf Wunsch in Sedierung oder Vollnarkose durch.


ABLAUF

Wie läuft die Behandlung ab?

Zuerst wird die Schleimhaut über dem betreffenden Zahn abgelöst. Dann legen wir mit einem entsprechenden Instrumentarium die Wurzelspitze frei, kürzen sie und entfernen sie zusammen mit dem entzündeten Gewebe. Sind die Wurzelkanäle vom Hauszahnarzt noch nicht gefüllt, erledigen wir dies in der gleichen Sitzung (orthograde Wurzelkanalfüllung). Mit einem speziellen Ultraschallgerät und entsprechenden mikrochirurgischen Aufsätzen werden die Wurzelkanäle von der Wurzelspitzenseite her (retrograd) gereinigt und nach Desinfektion und Trocknung mit einer speziellen Füllung (Super EBA) abgedichtet.

Die Ergebnisse sind heute dank neuester Methoden sehr gut. Dazu gehören z.B. die minimal invasive Lappenpräparation, die Verwendung eines Operationsmikroskops und mikrochirurgischer Ultraschallspitzen zur Eröffnung des Wurzelkanalsystems sowie eines speziellen Zements zum Abdichten der Wurzelkanäle. Eine wissenschaftliche Studie von Prof. Kim von der Pennsylvania University berichtet über eine 5-Jahres-Erfolgsquote von 96,4 %.


MIKROCHIRURGIE

Mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion

Neben der herkömmlichen Wurzelspitzenresektion greifen wir in unserer Fachzahnarztpraxis in München auch auf die mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion zurück. Bei diesem Verfahren arbeiten wir mit feinsten Instrumenten und können mit Hilfe eines Operationsmikroskops auch filigrane Strukturen gut einsehen. Dadurch können wir noch präziser arbeiten und das umliegende Gewebe bestmöglich schonen. Die Schmerzen nach der Behandlung werden dadurch reduziert.

Nachdem wir die Wurzelspitze entfernt haben, können wir die Wurzelkanäle mittels Ultraschall reinigen. Dies gilt auch für feinste Nebenkanäle und kleinste Verbindungen zwischen den Wurzelkanälen (sogenannte Isthmen). Eine mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion kann daher besonders bei anhaltenden, chronischen Beschwerden sowie komplizierten Befunden eine sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Wurzelspitzenresektion sein.

Nachdem wir die Entzündung und die letzten drei Millimeter der Wurzel entfernt und die Knochenhöhle sorgfältig gesäubert haben, bringen wir das Weichgewebe zurück in seine Position und vernähen es. Bei einer mikrochirurgischen Wurzelspitzenresektion ist die Wundfläche kleiner und es können feinere Nähte verwendet werden. Somit heilt das Wundgebiet schneller ab. Der Eingriff wird mit einer Röntgenaufnahme beendet: So kann die Wurzelfüllung nochmals kontrolliert werden.


RISIKEN OBERKIEFER

Risiken bei der Wurzelspitzenresektion im Oberkiefer

Die kleinen und großen Seitenzähne im Oberkiefer besitzen jeweils eine Wurzel, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kieferhöhle liegt, dadurch ist es nicht selten, dass die Kieferhöhle bei der Behandlung der Wurzelspitzen eröffnet wird. Trotzdem ist eine Entzündung der Kieferhöhle nach der Operation äußerst selten, da sie durch eine dichte Naht und mithilfe einer Verbandplatte wieder dicht verschlossen wird.

Nach der Operation kann innerhalb der ersten zwei Tage spontan „Nasenbluten“ auftreten, z.B. bei Anstrengung oder wenn der Kopf nach vorn über gebracht wird. Damit es zu einer regelrechten Wundheilung kommt, sollte in diesen Fällen jeglicher Druck auf die Kieferhöhle durch Schneuzen, Niesen etc. vermieden werden.


RISIKEN UNTERKIEFER

Risiken bei der Wurzelspitzenresektion im Unterkiefer

Durch eine enge Nachbarschaftsbeziehung zu zwei Nerven (N. alveolaris, N. lingualis) können diese irritiert bzw. verletzt werden. Ersteres hat zur Folge, dass es zum vorübergehenden Verlust von Gefühl bzw. Geschmack kommen kann. Im Bereich des zweiten kleinen Seitenzahnes tritt der Nerv aus seinem knöchernen Bett in das Weichgewebe aus. Sehr häufig ist hier die Nachbarschaftsbeziehung zwischen Wurzelspitze und Nerv so eng, dass der Nerv zur Schonung (Vermeidung von Verletzung) weggedrückt werden muss. Eine Gefühlsstörung im Bereich des Mundwinkels ist häufig die Folge. Diese bildet sich im Laufe der Zeit jedoch wieder zurück. Sollte einer dieser Nerven jedoch verletzt werden, können diese Ausfallerscheinung irreversibel sein.


ALLGEMEINE RISIKEN

Allgemeine Risiken der Wurzelspitzenresektion

  • Verletzung der Nachbarzähne und der Wurzeln 
  • Schmerzen, Schwellung der Wange, leichte Nachblutung 
  • Wundheilungsstörung 
  • Schluckbeschwerden, eingeschränkte Mundöffnung 
  • leichtes Fieber

EINSCHRÄNKUNGEN

Welche Einschränkungen können nach der Wurzelspitzenresektion auftreten?

Nach der Wurzelspitzenresektion kann es durchaus zu leichten Schmerzen und Nachblutungen kommen. Gegen die Schmerzen können Sie die von uns verordneten Schmerzmittel nehmen. Sie erhalten vor dem Eingriff immer ein entsprechendes Rezept von uns. Putzen Sie in den ersten Tagen nach dem Eingriff großzügig um die Naht herum, um den entsprechenden Bereich nicht weiter zu reizen.

Sie dürfen wieder essen, sobald die Betäubung nachgelassen hat. Verzichten Sie aber auf blutdrucksteigernde Getränke wie Kaffee oder Cola, Nikotin und Alkohol. Auch sehr harte Lebensmittel, die ihr Zahnfleisch verletzen können, sowie sehr saure oder scharfe Speisen, die die Wundränder reizen und zu einer schlechteren Wundheilung führen können, sollten in den ersten Tagen nicht zu Ihrem Speiseplan gehören. Auch auf Milchprodukte müssen Sie in den ersten sieben Tagen nach dem Eingriff verzichten, da diese oft Bakterienkulturen enthalten.

Nach drei bis sieben Tagen können Sie wieder langsam mit Sport beginnen. Nach sieben bis zehn Tagen können wir die Nähte entfernen. Um die Heilung im Bereich des Knochens zu überprüfen, führen wir nach drei bis sechs Monaten eine nochmalige Röntgenkontrolle durch.


WEITERFÜHRENDE INFOS

Möchten Sie gern noch mehr darüber wissen?

Dr. Stephan Girthofer hat in der Juni-Ausgabe der Fachzeitschrift „Wissenschaft und Fortbildung“ einen ausführlichen Artikel über das Behandlungsziel, die nötige Ausstattung und das operative Vorgehen zum Thema mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion veröffentlicht.

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